Der geprüfte Betriebswirt nach Handwerksordnung (HwO) stellt die höchstmögliche Qualifikation im Handwerk dar. Welche Voraussetzungen es für diese Fortbildung gibt und welche Aufgaben ein Betriebswirt des Handwerks übernimmt, erfährst du in diesem Artikel.
Hinweis:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich im Artikel ausschließlich die männliche Form. Selbstverständlich gelten alle Inhalte für Frauen und Männer gleichermaßen.
Definition Betriebswirt des Handwerks
Der geprüfte Betriebswirt nach HwO kommt in der Regel in kleineren und größeren Handwerksbetrieben zum Einsatz.
Er plant und kontrolliert die Geschäftsprozesse, außerdem sorgt er für das Erreichen vorgegebener Kennzahlen und gewährleistet damit den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.
Voraussetzungen zur Fortbildung als Betriebswirt des Handwerks
Zur Fortbildung als Betriebswirt des Handwerks gibt es verschiedene Zulassungsvoraussetzungen.
Diese sind:
- Eine erfolgreich abgeschlossene Fortbildung zum Meister in einem handwerklichen Beruf
ODER
- Eine erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister, Fachkaufmann, staatlich geprüfter Techniker
ODER
- Eine andere Fortbildung und drei Jahre praktische Berufserfahrung im Aufgabenbereich
Inhalte der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks dauert in der Regel 700 Stunden. Gegenüber dem staatlich geprüften Betriebswirt mit einem Weiterbildungsumfang von ca. 2.400 bis 2.800 Stunden liegt der Umfang dieser Fortbildung also bei ca. einem Drittel bis einem Viertel.
Was sind die Inhalte bei der Fortbildung zum geprüften Betriebswirt nach HwO?
Die Fortbildung ist praxisorientiert und bereitet die Betriebswirte auf ihre späteren Aufgaben im Betrieb vor.
Inhalte der Weiterbildung sind:
- Unternehmensstrategie
- Unternehmensführung
- Personalmanagement
- Innovationsmanagement
Aufgaben als geprüfter Betriebswirt nach HwO
Ähnlich wie bei den meisten anderen Betriebswirten hat auch der Betriebswirt HwK ein breites Aufgabenfeld in kann in verschiedenen Aufgabengebieten eingesetzt werden.
In der Regel übernimmt ein Betriebswirt im Handwerk (fachliche) Führungsaufgaben in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bzw. Handwerksbetrieben.
Das ist ja auch logisch; durch seine Berufsausbildung und seine praktischen Berufserfahrungen ist er in der Lage, seine Mitarbeiter fachlich anzuleiten und weiß, wie an der Basis gearbeitet wird. Fachlich macht ihm niemand etwas vor. Er kann in folgenden Aufgabenfeldern arbeiten.
Vertrieb und Erstellung von Angeboten
Der Betriebswirt HwO hält Kontakt zu Kunden und berät sie bei verschiedenen Vorhaben.
Hier kommen ihm seine praktischen Erfahrungen zu Gute. Er hat diese Tätigkeiten schon selber als Fachkraft aufgeführt und weiß, was möglich ist. Ebenfalls weiß er genau, wie lange die Tätigkeiten dauern. Somit kann er kalkulieren und Angebote maßgenau erstellen.
Werkstattleiter
Auch hier greift der geprüfte Betriebswirt HwO auf seine Fachkenntnisse und praktischen Berufserfahrungen zurück. Er leitet seine Mitarbeiter im täglichen Arbeitsleben an und weißt Aufgaben zu.
Arbeitsvorbereitung
Hier ist er dafür verantwortlich, von der Produktion benötigte Materialien und Werkzeuge zeitgerecht zu beschaffen.
Das ist eine essenziell wichtige Aufgabe; Ein Produktionsausfall von einem Tag oder nur wenigen Stunden ist extrem teuer für das Unternehmen.
Kontrolle erreichter Kennzahlen
Diese Aufgaben fallen schon teilweise unter das Controlling, werden in kleineren Betrieben aber häufig von den Betriebswirten erledigt. Hier wird geprüft, ob die Vorgaben eingehalten wurden und wo gegebenenfalls Nachbesserungsbedarf besteht. Das Einhalten vorgegebener Kennzahlen kann den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen.
Fazit
Wie in der Einleitung erwähnt, ist der Betriebswirt des Handwerks die höchstmögliche Weiterqualifikation für Tätigkeiten im Handwerk.
Wer sich nach seiner Weiterbildung zum Meister bzw. den anderen möglichen Einstiegsqualifikationen noch weitere kaufmännische Kenntnisse aneignen will, ist bei dieser Weiterbildung genau richtig.